Wir verbrachten ein paar Tage am Taschachhaus, inmitten der Ötztaler Alpen.
Dienstag, 1.5.: Wir stiegen wir mit unseren schweren Rucksäcken vom Parkplatz Pitztaler Eisexpress durch das Taschachtal zur Hütte auf. Das Taschach-Winterhaus ist ein sehr gut ausgestatteter Selbstversorger-Stützpunkt.
Mittwoch 2.5.: Es war im Gegensatz zum Vortag wunderschönes Wetter und wir machten uns an den Aufstieg zur Wildspitze. Zu Beginn eine kurze Abfahrt und gleich eine gefährlich steile Querung durch Lawinenkegel unter dem Urkundkopf hinein zur Gletscherzunge des Taschachferners. Auf dem Gletscher ging es dann in gemütlicher Steigung unter das Mittelbergjoch. Weil durch den Neuschnee vom Vortag keine Spuren zu sehen waren und wir etwas nachlässig beim Kartenlesen waren, „verpassten“ wir die Rechtskurve Richtung Brochkogel und stiegen weiter geradeaus Richtung Rofenkarjoch. Weiter oben bemerkten wir den Irrtum, was aber nicht weiter schlimm war. Wir waren gut ausgerüstet, die Verhältnisse waren hier super und mit Steigeisen, Pickel und Seil stiegen wir schließlich durch die Nordflanke und Nordwestgrat auf den Nordgipfel der Wildspitze (3695m). Weiter ging es über den schmalen Grat zum Südgipfel (3770m) mit dem neuen Gipfelkreuz. Den Abstieg machten wir über den Südwestgrat und nach leichter Kletterei gelangten wir sicher zum Skidepot. Es folgte eine wunderschöne Pulverabfahrt über den Taschachferner vorbei am Mittelbergjoch und weiter entlang des Aufstieges bis zum Ende des Gletschers. Um zur Hütte zu gelangen, hätten wir wieder die gefährliche Querung machen müssen, doch die Tageszeit war schon fortgeschritten und wir entschieden uns, zur Talstation der Materialseilbahn abzufahren und die 400hm Gegenanstieg zur Hütte zu bewältigen.
Donnerstag 3.5.: Dichter Nebel umhüllte die Hütte und wir verbrachten den ganzen Tag mit Lesen, Kartenspielen und Lawinenübung.
Freitag 4.5.: Wieder schönes Wetter, in der Nacht hatte es etwa 10 cm Neuschnee gemacht. Wir starteten los Richtung Ölgrubenkopf (3392m), zuerst durch das Sexegertental hinein, dann rechts haltend hinauf zum steilen Gipfelanstieg. Auf ca. 3000m kehrten wir um, der vom Neuschnee verdeckte Altschnee im Steilhang war nicht tragfähig und bis zum Grund durchfeuchtet, deshalb fuhren wir wieder ab auf den Sexegertenferner. Dort war die Altschneedecke tragfähig und um dort die schönen Pulverschneehänge zu genießen stiegen wir wieder einige Höhenmeter Richtung Hint. Ölgrubenspitze auf. Wiederum auf ca. 3000m fellten wir ab und wedelten staubend hinab zur Hütte. Dort packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns so bald wie möglich an die Abfahrt durch das Taschachtal welches vor allem am Nachmittag von Lawinen aus den seitlichen Steilhängen bedroht ist. Bis zur Taschachalm ist die Abfahrt ohne Unterbrechung möglich, anschließend mussten wir die Ski abschnittsweise zum Parkplatz tragen.
Fazit: Das Taschach-Winterhaus ist sehr gut eingerichtet. Es gibt einen Holzherd und genügend Brennholz, Getränke stehen bereit, für die Bedürfnisse ist eine Trockentoilette vorhanden. Die 27 Betten sind auf 3 Lager verteilt. Über die Webcam von taschachhaus.com kann man sich jederzeit ein Bild der aktuellen Situation machen. Es gibt im Gebiet dutzende Möglichkeiten für Skitouren, welche aber alle sichere Verhältnisse erfordern.