Lange habe ich mit mir selber „diskutiert“ ob ich jemals am Gipfel dieses meiner Meinung nach schönsten Berges Südtirols stehen würde… Heute stand ich oben und ich muss sagen die Ängste die ich hatte waren übertrieben. Der relativ guten Verhältnisse wegen und weil es nicht soooo ausgesetzt (ich leide ein wenig an Akrophobie…;-) ) ist, wie oft behauptet.
Aufstieg: Gestartet sind wir Freitag abend beim Parkplatz unter dem Rif. Albergo Ghiacciai dei Forni (2.178 m) oberhalb S. Caterina Valfurva. In gemütlichen 1,5 Stunden erreichten wir das Rif. Pizzini auf 2.706 m, wo uns eine tolle Hütte mit sehr gutem Essen erwartet. Nach einer kurzen Nacht starten wir gegen 3.30 Uhr zum sog. „Flaschenhals“, der momentan von 2 Schneefeldern durchzogen wird, die aber bei den derzeitigen Temperaturen kaum 2 Wochen überstehen werden.
Am oberen Ende (ca. 3.450 m) gelangen wir zu Sonnenaufgang auf das weithin sichtbare Eisfeld des Königs. Ganz links dem Schnee entlang (in der Mitte apert es bereits aus und ist blank) steigen wir bis zum Plateau unter dem Gipfel, queren das Schneefeld und es geht die letzten 150 Hm steil hinauf zum Gipfelgrat. Diesem durch Fels und sehr losem Geröll entlang bis zum Gipfel und der atemberaubenden Aussicht über die erwachende Welt um ca. 06.50 Uhr.
Abstieg wie Aufstieg, wobei gleich zu Beginn große Vorsicht beim Abstieg über den Gipfelgrat angesagt ist: Hier kanalisieren sich die Steine, die man lostritt genau Richtung Aufstieg-/Abstiegsspur. Momentan ist`s grenzwertig, aber mit noch mehr abnehmendem Schnee im Bereich zum Gipfelgrat wird es immer mehr zum russischen Roulette für die Bergsteiger unterhalb. Besser dann nächstes Jahr. Mit oder ohne Ski 🙂
Mit dabei: Ilse und Werner