1. Etappe:
Wir starten mit den MTB vom Parkplatz in Kasern Richtung Kehrer Alm. Ab hier zu Fuß zur Lahner Alm hoch und es zweigt ein alter Steig ab Richtung Lahner Kees. Wir folgen dem Steig bis zum Ende des Sandrains und steigen dann den etwa 100Hm hoch um zum Einstieg auf etwa ca 2500mt zu gelangen. Wir setzen auf den Grat auf und folgen diesem bis in die obere Scharte auf ca 3062mt. Der erste Abschnitt vom Einstieg bis in in die Scharte bietet schöne ausgesetzte Kletterei im III – V. Schwierigkeitsgrad mit mehreren Abseilstellen. Teilweise guter Fels großteils aber sehr brüchig und abgewittert. Als wir in der Scharte angelangt waren war es schon etwas spät und wir hatten unser Waffenarsenal an Nägel und Material ziemlich aufgebraucht und somit wurde beschlossen den zweite und anspruchsvolleren Teil am nächsten Tag zu versuchen.
2.Etappe:
Wir starten wieder mit den MTB und steigen übers Lahner Kees in die Scharte hoch. Bereits für das überklettern des ersten Turmes mussten die „Kletterpatschn“ her und wie sich bald herausstellte werden wir Sie auch nicht so schnell wieder ausziehen. Es beginnt eine sehr ausgesetzte Kletterei über Platten, Türme und Risse.Einige Stellen sind so brüchig oder glatt dass wir einige Bohrhaken zur Absicherung angebracht haben die restlichen Schwierigkeiten wurden mit Nägel oder mit mobilen Sicherungsgeräten abgesichert. Dieser Teil birgt einige Schlüsselstellen wobei wir die schwierigste mit VI bewerten würden. Bereits wie am Vortag haben wir wieder etwa 7 Stunden benötigt. Steinschlag und das brüchige Gestein erschwerten die Kletterei.
Fakten:
- Schwierigkeit: 6 (V A0)
- Kletterzeit: 2 Tagestour mit jeweils 6-8 Stunden Kletterzeit
- Einstieg: ca. 3 Stunden vom Parkplatz in Hl Geist
- Ausrüstung: 50mt Seil, Schlingen, Friends, Nägel
- 12 Nägel und 7 Bohrhaken sind angebracht
Manfred Poleschinski 20.10.2013
Gratuliere zu dieser außergewöhnlichen Erstbegehung! Faszinierend!
Bereits vor über dreissig Jahren war ich beeindruckt von dieser Gegend und das „Problem Lahnerschneide“ ist mir sofort in die Augen gesprungen (sowie einige andere recht eindrucksvolle Grate dort, Roßhufe etc.)
Unglaublich, dass das bisher niemand versucht hat, woran ich nicht im Geringsten zweifle. So etwas kann man nicht durchziehen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Gibt es außer hier (und dem End/Peterka-Führer) noch aktuelle Informationen über die Grate dieser Gegend? Würde mich brennend interessieren.
Wünsch euch weiterhin viel Erfolg u tolle Touren!
LG Manfred
Kurt Walde 7.10.2012
Diese Tour über den Westgrat hat Alois Brugger anfangs der 90er Jahre zusammen mit Fabio Cammelli erstbegangen. Hat mir davon erzählt, dass es eine schwierige Tour war. Schade, dass ihr 7 Bohrhacken gebraucht habt, wo Alois ohne ausgekommen ist.
Tom 14.10.2012 — Autor der Seiten
Hallo Kurt, ich muss dich etwas berichtigen, wir haben uns mit Herrn Cammelli in Verbindung gesetzt und er ist definitiv NICHT mit Alois Brugger über den Westgrat aufgestiegen. Er wusste auch nichts über andere Versuche. Da die Tour einige unausweichliche Abseilstellen aufweist und keinerlei Material vorzufinden war kann mit Sicherheit gesagt werden dass noch niemand diese Tour versucht hat…. Noch eine kleine Bemerkung zu den Bohrhaken…Wir haben die Tour frei und nicht A0 geklettert die Bohrhaken wurden an den Schlüsselstellen nachträglich und der Rest als Standplätze gebohrt.
Gruß Tom