In aller Früh entfloh ich der Hitze am Strand und startete im kleinen Bergdorf Resceto (530m). Der Aufstieg zum Monte Tambura führte mich über die Via Vandelli (CAI Nr. 35) zum Passo della Tambura (1620m). Die Via Vandelli wurde im 18. Jahrhundert als Handelsverbindung zwischen Modena und dem Hafen von Massa/Carrara errichtet und führt in zahlreichen Kehren und mäßiger Steigung 1100hm von Resceto zum Passo della Tambura.
Vom Passo della Tambura bin ich weiter in nördlicher Richtung über den Grat auf den Gipfel des Monte Tambura. Am kleinen Gipfelkreuz rastete ich und genoß die Aussicht über die Apuanischen Alpen und auf die Ligurische Küste.
Anschließend stieg ich über Steig Nr. 148 bzw Nr. 1000 zum Passo della Focalaccia (1640m) ab. Hier befindet sich ein Steinbruch aus dem der berühmte Carrara Marmor gebrochen wird. Der Weiterweg Richtung Foce di Cardeto o Forbice führt mitten durch die riesigen Marmorbrüche.
An der Foce di Cardeto o Forbice (1655m) angekommen war erst mal nicht erkennbar wie ich auf den Monte Cavallo kommen sollte. Mit etwas Mühe fand ich ein paar Steigspuren wobei ich auch nicht sicher war ob es nur Spuren von den Gämsen waren. Durch Buschwerk, steile Grashänge und mit ein paar Klettereinlagen gelangte ich zuerst auf den nördlichen der drei Gipfel des Monte Cavallo (1881m), anschließend auf den Hauptgipfel (1889m) und dann über den dritten Hügel (1871m). Die zahlreichen Gämsen bewunderten mich ausgiebig, hier kommt anscheinend selten ein Mensch vorbei. Nach kurzer Rast hinab in die Scharte von wo einige Steinmännchen den Steig Richtung Forcella di Porta und zum Passo della Focalaccia anzeigten.
Vom Passo della Focalaccia gings abwärts durch den großen Marmorbruch und über dessen Versorgungsstraße (CAI Nr. 166) bis zu einer kleinen Hütte. Hier beginnt die Via di Lizza welche parallel zur Via Vandelli errichtet wurde aber aufgrund der großen Steilheit und Ausgesetztheit früh aufgelassen wurde. Immer steil abwärts stieg ich bei mittlerweile großer Hitze nach Resceto ab und ich war froh um die 3l Wasser die eingepackt hatte, denn Brunnen oder Wasserläufe waren auf der ganzen Runde nirgends zu finden.