Elefantenrunde „Alpinismus gestern – heute -morgen“
Der erste International Mountain Summit® startete gestern Abend im Forum Brixen mit einer Elefantenrunde internationaler Spitzenalpinisten. Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Alpinismus gestern – heute – morgen“ diskutierten Bergsteigergrößen wie Reinhold Messner, Ines Papert, Alexander Huber, Hans Kammerlander und Stefan Glowacz mit Peter Geyer (Präsident des Internationalen Bergführerverbandes), Georg Simioni (Alpenverein Südtirol, AVS), Roberto Mantovani (ALP-Chefredakteur) und Giacomo Stefani (Präsident vom Club Alpino Academico Italiano, CAAI).
Nach kurzer Begrüßung durch die Veranstalter Alex Ploner und Markus Gaiser eröffnete Ernst Vogt, Moderator des Bayerischen Rundfunks, die Podiumsdiskussion: Die Spitzenbergsteiger waren sich einig, dass sich die jetzige Generation von Bergsteigern und Kletterern neue Ziele suchen muss, um den Alpinismus weiter zu entwickeln. Nach dem “Pistenalpinismus“ der vergangenen Jahre sieht Reinhold Messner diese Entwicklung in der Steigerung der so genannten Exposition, d.h. immer höhere Schwierigkeitsgrade werden in immer extremeren Höhenlagen geklettert. Dieser Trend zeigt sich beispielsweise im Alpinstil von Stefan Glowacz, der zunehmend Kletterrouten in den entlegensten Bergregionen der Welt sucht.
Mit der Entwicklung hin zur Exposition steigen jedoch auch Gefahr und Risiko. „Es geht darum, uns mit Absicht einer Gefahr auszusetzen, um uns zu bewähren. Die hohe Kunst des Bergsteigens besteht darin, zu wissen, wann man umkehren muss. Wir versuchen alle Risiken zu kennen. Nur so können wir sie optimal managen“, so Alexander Huber. Der Umgang mit den Risiken am Berg ist auch für Bergführer Peter Geyer essentiell. Er fordert bei Expeditionen mit Kunden mehr Eigenverantwortung: „Jeder Gast muss in den Bergen mehr Verantwortung übernehmen und sich nicht alleine auf den Guide verlassen“.
Neben der Vorreiterrolle der Extrembergsteiger sind für die Entwicklung des Alpinismus auch die Alpenvereine maßgebend. Einerseits sollen sie einer breiten Masse den Zugang zum Bergsport ermöglichen, gleichzeitig aber auch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur vermitteln. „Die Alpen dürfen nicht zu einer Art Disneyland verkommen“, warnt Reinhold Messner. Für ihn beginnt der klassische Alpinismus dort, wo der Tourismus aufhört.
Salewa Gründer Heiner Oberrauch Gast beim International Mountain Summit
Im Rahmen des International Mountain Summit wird Salewa Gründer Heiner Oberrauch als Diskussionsteilnehmer auftreten. Am Freitag 06 November werden interessante Persönlichkeiten in der Diskussionsrunde „Berge im Fokus“ ihren Zugang zum Thema Berg den Zuhörern vermitteln.
Auf der Bühne sitzt neben Heiner Oberrauch, der von der Entstehungsgeschichte des Unternehmens Salewa erzählen wird, auch einer der bekanntesten Naturfotografen der Welt, Robert Bösch aus der Schweiz. Seine Fotos erschienen bereits im Stern, Spiegel, Geo, Focus uvm. Ebenfalls auf der Bühne der Hüttenwirt Helmut Fuchs, der unter anderem im Jahr 2000 den Höhenweltrekord mit Tourenski (16.000 hm in 24 Stunden) geschafft hat. Der Regisseur und Extrembergsteiger Leo Baumgartner, der bei den Dreharbeiten zum Vilsmaier Film „Nanga Parbat“ dabei war, wird über sein Schaffen sprechen. Interessantes hat auch Maria Grazia Pasini zu erzählen. Die leidenschaftliche Tourenskigeherin musste den Tod zweier Wegbegleiter bei einer Tour miterleben und hat daraufhin ihre Erlebnisse mit der Malerei verarbeitet. Ihre Bilder sind inzwischen bei vielen Ausstellungen gefragt. Die Runde wird von Günther Härter vervollständigt, der 25 Jahre lang den Summit Club des DAV geleitet und jetzt ein Reiseunternehmen gegründet hat, das sich auf Bergreisen spezialisiert.
Die Runde moderiert die Chefredakteurin der Zeitschrift ALP Linda Cottino und findet am Freitag 06. November ab 9.30 Uhr im Forum Brixen statt.