Ortler (3905m)

Anfahrt und Startpunkt: Sulden
Höhe Startpunkt: 1850
Höhenmeter im Aufstieg: Sulden-Payerhütte 2,5 Std. 1170m; Payerhütte-Ortler 3 Std. 900m;m 
Höhenmeter im Abstieg: 2070mm 
Gipfel erreicht?: Ja
Höchster Punkt: 3905mm 
Mit dabei: Klaus, Anna, Lukas

Ein Familienausflug auf den Ortler!
Gestern am späten Nachmittag sind wir, mein Bruder Klaus, mein Neffe Lukas und ich von Sulden auf die Payerhütte (vom Parkplatz neben der Kirche Steig Nr. 4 folgen) aufgestiegen. Dort empfing uns schon meine Nichte Anna, welche zur Zeit auf der Payerhütte arbeitet. Nach dem Abendessen und allen Vorbereitungen für den nächsten Tag, fielen wir bald müde in die Betten. Um halb fünf gab es Frühstück und wir (Klaus, Anna und ich) starteten um ca. 05.15 Uhr. Lukas fühlte sich nicht sehr wohl, er hatte noch nie so weit oben übernachtet. Er blieb auf der Hütte.

Auf einem Felssteig und über einem gigantischen Wolkenmeer führte uns der erste Teil der Tour bis zum sogenannten „Wandl“. Die Sonne ging nun auf und wir genossen diesen immer wieder faszinierenden Moment. Wie über einen Klettersteig kletterten wir die erste schwierige Passage empor. Ab hier haben wir uns zudem mit einem Seil gesichert. Es ging gleich luftig weiter über den ausgesetzten Grat. Bevor wir die steinschlaggefährdete Traverse überquerten, haben wir die Steigeisen angezogen. Auch wenn nur wenige Schnee- und Eisstellen auf der Querung waren, fühlten wir uns damit bereits sehr wohl. Dann kamen wir auf den Gletscher. Kurz unter dem Biwak, beim „Bärenloch“ stiegen wir rechts vom Felsen über das Eis auf. Das ging ganz gut. Dann ging es über den Gletscher weiter und wir passierten den letzten steilen Hang (35 Grad). Es gab kein Blankeis und es waren schöne Stufen eingehakt, sodass uns der Hang keine Schwierigkeiten bereitete. Danach ging es gemütlich bis zum Gipfel des höchsten Berges Südtirols. Hier wehte allerdings ein sehr starker Wind mit Windböen, sodass es uns manchmal fast verblies. Die letzten Meter zum Gipfel führten über einen Grat, welcher keine besondere Schwierigkeit darstellte. Durch den starken Wind waren wir hier auch sehr vorsichtig. Am Gipfel angekommen, fanden wir ein windstilles Plätzchen und genossen unser Gipfelglück, sowie das Bergpanorama mit allen Gipfelgiganten rundum. Der Abstieg erfolgte wie der Aufstieg. Unterhalb des Biwaks und beim Grat seilte uns Klaus ab. Der Abstieg vom Ortler ist meiner Meinung anspruchsvoller als der Aufstieg. Zurück auf der Hütte erwartete uns bereits Lukas, der sich immer noch nicht sehr wohl fühlte. Nach einem gutem Mittagessen, sind wir wieder nach Sulden abgestiegen.

Der Ortler ist eine anspruchsvolle Gletschertour. Die Verhältnisse ändern sich ständig. Wir hatten das Glück beste Verhältnisse und traumhaftes Wetter zu haben. Der starke Wind war zwar störend, aber dadurch wurde der Schnee nicht zu weich. Wenig erfahrene Bergsteiger sollten den Ortler nur in Begleitung eines Bergführers oder eines erfahrenen Alpinisten besteigen. Die gesamte Gletscherausrüstung und ein Helm ist erforderlich.